Gleitschirmfliegen und Naturschutz im Berchtesgadener Land

Bitte anschauen: hier die aktuelle Adlerinfo des Nationalparks mit Übersichtskarte! 

 

Natursport allgemein und der Flugsport im Speziellen haben im Berchtesgadener Land eine fast ebenso langjährige Tradition wie der Naturschutz. Im Jahr 1910 wurde die einmalige Landschaft um den Königssee zum Pflanzenschonbezirk, 1921 zum Naturschutzgebiet und schließlich 1978 zum Nationalpark Berchtesgaden erklärt. Eine Vielzahl von seltenen Pflanzen- und Tierarten besiedeln die Berchtesgadener Alpen, so auch der "König der Lüfte", der Steinadler.

 

Flugverbotszonen f. Gleitschirme (Nationalpark Berchtesgaden)

Regelmäßig veröffentlicht der Nationalpark Berchtesgaden eine Infografik für Flugsportler, auf der die Thermikgebiete grün und rot markiert sind.

 

Aktuelle Grafik vom Nationalpark (Quelle)

 

Rot bedeutet, hier befindet sich ein Adlerhorst und es sollte Abstand gehalten werden.

Grün bedeutet, der Bart kann problemlos angeflogen werden. Mit BG sind die Brutplätze der Bartgeier markiert, die ebenfalls gemieden werden sollen.

Gierlandenflug (Henning Werth/www.dhv.de)
Gierlandenflug (Henning Werth/www.dhv.de)

In den Monaten März bis Juli reagiert der Steinadler in seinem Brutbereich sehr sensibel gegenüber Eindringlingen. Auch Drachen- und Gleitschirmflieger sind vor der Horstwand nicht willkommen, weshalb die seltenen Vögel mit Verlassen des Geleges, "Girlandenflug" oder gar Brutabbruch reagieren. Wird ein solches Manöver beobachtet, bitte sofort abdrehen!


    Zeitraum   Flughöhe

Problematisch

  15. März – 31. Juli   1000 – 2000 m ü.NN   < 500 m

Unproblematisch

  1. August – 14. März  

> 2000 m ü. NN

< 1000 m ü.NN

  > 500 m

In Bayern brütet nur jedes fünfte Paar pro Jahr erfolgreich, so dass sich jede zusätzliche erfolglose Brut fatal auf den Bestand auswirken kann. 

IHR könnt dem Steinadler dabei helfen, seinen Nachwuchs im Berchtesgadener Land in Ruhe groß zu ziehen, indem Ihr die unter Adler Info angegebenen (roten) Bereiche in einem Abstand von mindestens 500 m meidet. Vielen Dank im Namen der Steinadler!

Übrigens: Ihr seid nicht die einzigen, die zu Gunsten des Steinadlers Einschränkungen "hinnehmen": Alle Hubschrauberverbände in Bayern haben sich in einem Vertrag mit dem Umweltministerium freiwillig für die Wahrung eines Sicherheitsabstandes zu den Horsten von 1000 m verpflichtet.

Außerhalb der Brutzeit, also von August bis März, sind Begegnungen mit dem Steinadler unproblematisch! Allgemein sollte von Seiten der Sportler stets auf eine möglichst naturverträgliche Ausübung ihres Sports geachtet werden!

Danke für euer Verständnis und eure Mithilfe!

Alle Infos auf einen Blick: